Er ist einer der Bestseller im hart umkämpften B-SUV-Segment, ein echter Löwen-Erfolg. Der Peugeot 2008 punktet seit seiner Einführung 2019 mit aggressivem Design, hochwertigem Interieur und der vollen Auswahl beim Antrieb – inklusive einer soliden E-Version. Doch die Konkurrenz (Ford Puma, Renault Captur, VW T-Cross) schläft nicht. Höchste Zeit für ein Facelift. Und Peugeot liefert: Für 2024/25 gibt es nicht nur die neue, schärfere Optik mit den drei Krallen, sondern auch einen brandneuen Mild-Hybrid und vor allem den stärkeren, effizienteren E-Antrieb aus dem Stellantis-Regal. Reicht das, um die Pole Position zu verteidigen? Oder ist das Update nur Kosmetik auf einer alternden Plattform? Ich habe mir den aufgefrischten Franzosen vorgenommen.
Was genau ist der Peugeot 2008 (Facelift 2025)?
Der Peugeot 2008 (P24 Facelift) ist ein kompaktes Crossover-SUV im B-Segment. Er basiert auf der CMP/eCMP-Plattform von Stellantis. Das Facelift 2024/25 bringt ein neues Markendesign, ein aktualisiertes i-Cockpit (10-Zoll-Display Serie) und neue Antriebsoptionen: den Hybrid 136 e-DSC6 sowie den E-2008 mit 115 kW (156 PS) und 54 kWh Batterie.
Man erkennt den Neuen sofort. Diese drei vertikalen LED-Krallen in der Frontschürze – das ist das neue Markengesicht, übernommen vom 508 und 208. Sieht aggressiv aus, fast schon ein bisschen übertrieben für so ein kleines SUV. Aber es funktioniert, er sticht heraus. Dazu der neue Grill und die überarbeiteten Heckleuchten. Passt. Innen wurde auch aufgeräumt: 10-Zoll-Touchscreen jetzt Serie für alle, dazu die neueste Software (i-Connect). Aber das Wichtigste passiert unter der Haube: Der neue 156-PS-Elektromotor mit dem größeren 54-kWh-Akku soll endlich das Reichweiten-Problem lösen. Und für die Verbrenner-Fraktion gibt’s den neuen Mild-Hybrid 136. Peugeot will also an allen Fronten angreifen.
Welche Antriebe gibt es: Benziner, Mild-Hybrid oder zwei E-Versionen?
Die Antriebspalette ist jetzt breiter denn je und bietet für fast jeden etwas – außer Diesel (der ist in Deutschland für den 2008 Geschichte).
- PureTech 100/130 (Benziner): Der bekannte 1.2-Liter Dreizylinder-Turbo mit 100 PS (Schalter) oder 130 PS (8-Stufen-Automatik). Solide, aber durstige Basisantriebe.
- Hybrid 136 e-DSC6 (Mild-Hybrid): NEU. Kombiniert den 1.2L Turbo (überarbeitet, mit Steuerkette statt Riemen!) mit einem 48V-System und einem E-Motor im 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Systemleistung: 100 kW (136 PS). Soll bis zu 15% Sprit sparen und im Stadtverkehr bis zu 50% elektrisch fahren können (bei niedriger Last).
- E-2008 (Elektro): Jetzt in zwei Versionen verfügbar:
- Basis: Der “alte” Antrieb mit 100 kW (136 PS) und 50 kWh Batterie (brutto). WLTP-Reichweite: ca. 345 km.
- NEU (Long Range): Der neue Stellantis-Antrieb mit 115 kW (156 PS) und 54 kWh Batterie (brutto, ca. 51 kWh netto?). WLTP-Reichweite: bis zu 406 km.
Ganz ehrlich? Der alte 136-PS-E-Antrieb war okay, aber 345 km WLTP? Das war schon knapp. Der neue 156-PS-Motor mit dem 54-kWh-Akku ist das Upgrade, das der E-2008 dringend gebraucht hat. 406 km WLTP (real eher 300-350) sind jetzt konkurrenzfähig. Aber der heimliche Star könnte der Hybrid 136 werden. Endlich das Problem-Thema “Zahnriemen im Ölbad” beim 1.2 PureTech ad acta gelegt (dank Steuerkette) und ein Mildhybrid-System, das wirklich was bringen soll (elektrisch anfahren, segeln). Das könnte der perfekte Kompromiss für alle sein, die nicht laden können oder wollen. Die reinen Benziner? Werden’s schwer haben gegen den neuen Hybrid.
Zitat von Alex Wind: “Der Hybrid 136 ist die eigentliche Revolution beim 2008. Wenn der wirklich hält, was er verspricht – also sparsam ist und zuverlässig –, könnte er dem reinen Benziner komplett den Todesstoß versetzen.”
Wie schlägt sich der neue E-2008 (156 PS) bei Reichweite und Laden?
Der E-2008 (156 PS) nutzt eine 54 kWh (brutto) Batterie und eine 400V-Architektur. Die maximale DC-Ladeleistung beträgt 100 kW. AC-Laden erfolgt serienmäßig mit 7,4 kW (einphasig) oder optional mit 11 kW (dreiphasig).
- Reichweite: Die 406 km WLTP sind ein guter Schritt nach vorn. Im realen Testbetrieb bei gemischter Fahrweise sind ca. 300-350 Kilometer realistisch. Im Winter oder auf der Autobahn (abgeregelt bei 150 km/h) sinkt die Reichweite natürlich, bleibt aber dank des effizienteren Motors stabiler als beim Vorgänger. Das ist jetzt endlich alltagstauglich.
- Ladeleistung: Hier bleibt der 2008 Durchschnitt. Maximal 100 kW DC sind okay, aber nicht berauschend.
Mini-Fallstudie: Der E-2008 (neu) am Schnelllader
- Problem: Akku muss von 20 % auf 80 % geladen werden.
- Aktion: Ansteuern einer HPC-Säule (≥ 100 kW).
- Messbares Ergebnis: Die Ladung dauert offiziell ca. 30 Minuten. Das ist ein solider Wert für die Akkugröße. Kein Rekord, aber praxistauglich. Das AC-Laden ist der Haken: 7,4 kW einphasig ist Serie. Das ist an vielen deutschen 11/22-kW-Wallboxen langsam (dauert über 7 Stunden). Der optionale 11-kW-Dreiphasen-Lader (ca. 4,5 Stunden) ist absolute Pflicht! Wer den nicht mitbestellt, macht einen riesigen Fehler.
Ist das i-Cockpit immer noch das Maß der Dinge im Segment?
Das Interieur verfügt über das 3D i-Cockpit (optional) mit 10-Zoll-Digitaltacho und einen serienmäßigen zentralen 10-Zoll-Touchscreen (optional 10-Zoll HD). Die Bedienung kombiniert Touch, “Piano-Tasten” und Sprachsteuerung.
Ich war immer ein Fan vom i-Cockpit. Kleines Lenkrad unten, Tacho oben drüber. Das fühlt sich nach Go-Kart an. Und das optionale 3D-Display ist immer noch ein Hingucker. Das neue 10-Zoll-Zentraldisplay (endlich Serie!) ist gut positioniert. Die Software “i-Connect” ist schneller geworden, unterstützt kabelloses Apple CarPlay/Android Auto. Und zum Glück behält Peugeot die Piano-Tasten für die wichtigsten Direktzugriffe! Das ist so viel besser als die Touch-Slider bei VW. Die Materialien? Immer noch top für die Klasse! Viel Soft-Touch, schicke Stoff- oder Alcantara-Einsätze, gute Verarbeitung. Ja, das 2008-Cockpit ist meiner Meinung nach immer noch das stylischste und hochwertigste im B-SUV-Segment. Da kommt kein T-Cross oder Puma mit.
Wie fährt er sich? Immer noch komfortabler Franzose?
Das Fahrwerk (McPherson vorne, Verbundlenkerachse hinten) ist bekannt für seine ausgewogene Abstimmung. Der Fokus liegt auf Komfort, bietet aber ausreichende Agilität.
Ja, er bleibt der Gleiter. Der 2008 ist kein Sportler wie ein Ford Puma. Er ist auf Komfort ausgelegt. Das Fahrwerk bügelt Unebenheiten souverän weg, die Lenkung ist leichtgängig, die Geräuschdämmung gut. Er ist ein extrem entspanntes Auto für den Alltag und die Reise. Das kleine Lenkrad suggeriert zwar Sportlichkeit, aber die Abstimmung ist weich. Der technische Kompromiss ist klar: Er wankt in schnellen Kurven etwas mehr und gibt weniger Rückmeldung als ein Puma. Aber mal ehrlich: Wer kauft einen B-SUV zum Rasen? Die meisten Kunden wollen Komfort. Und den liefert der 2008 auf hohem Niveau.
Historischer Kontext: Vom Van-Verschnitt zum SUV-Bestseller
Der erste Peugeot 2008 (ab 2013) war eher ein “Cross-Kombi” auf 208-Basis. Praktisch, aber bieder. Erst die zweite Generation (ab 2019) brachte den Wandel zum aggressiven, begehrenswerten SUV. Mit dem scharfen Design, dem hochwertigen i-Cockpit und der “Power of Choice” (Benzin, Diesel, Elektro von Tag 1 an) traf Peugeot genau den Nerv der Zeit. Er wurde zum Bestseller in ganz Europa. Das Facelift ist nun die logische Konsequenz: Das erfolgreiche Rezept wird verfeinert (Design, Cockpit) und die Schwachstellen (E-Reichweite, Hybrid-Antrieb) werden angegangen. Eine kluge Evolution.
Advokat des Teufels: Was sind die größten Nachteile des 2008?
- Platz im Fond: Trotz der Länge von 4,30 m ist der Platz auf der Rückbank nur Durchschnitt. Besonders die Beinfreiheit ist für große Erwachsene knapp bemessen.
- i-Cockpit-Ergonomie: Passt nicht jedem. Große Fahrer verdecken mit dem Lenkrad oft den Tacho. Eine ausgiebige Sitzprobe ist Pflicht.
- Ladeleistung (E-2008): 100 kW DC sind okay, aber nicht mehr Spitze. Und 7,4 kW AC einphasig in der Serie ist schwach.
- Zuverlässigkeit (PureTech alt): Die alten 1.2 PureTech-Benziner (vor dem Facelift) sind berüchtigt für Probleme mit dem im Öl laufenden Zahnriemen. Das Facelift mit dem Hybrid 136 (und Steuerkette) soll das nun beheben – hoffentlich!
Preis der Fehlkonfiguration: E-2008 (156 PS) vs. Hybrid 136 – Wer zahlt drauf?
Die Wahl zwischen dem neuen E-2008 (156 PS) und dem neuen Hybrid 136 ist entscheidend.
- Szenario: Käufer fährt 15.000 km/Jahr, meist Kurzstrecke (< 50 km), hat eine Wallbox.
- Hybrid 136: (ab ca. 35.000 €?). Verbrauch ca. 5,5 L/100km (ca. 9,90 €/100km). Kraftstoffkosten/Jahr: ca. 1.485 €.
- E-2008 (156 PS): (ab ca. 42.000 €?). Verbrauch ca. 18 kWh/100km (ca. 6,30 €/100km bei 0,35 €/kWh). Stromkosten/Jahr: ca. 945 €.
- Differenz: Der E-2008 ist ca. 7.000 € teurer in der Anschaffung, spart aber ca. 540 € Betriebskosten pro Jahr (Wartung noch nicht eingerechnet, die beim E-Auto günstiger ist). Die Amortisation dauert lange (über 10 Jahre ohne Förderung!).
- Fazit: Die Fehlkonfiguration wäre, den E-2008 zu kaufen, wenn man die Mehrkosten nicht über eine Förderung oder sehr lange Haltedauer reinholt. Der neue Hybrid 136 ist für die meisten Privatkäufer wahrscheinlich die wirtschaftlich deutlich cleverere Wahl. Er kombiniert niedrigen Verbrauch (dank E-Unterstützung in der Stadt) mit günstigerem Anschaffungspreis und voller Flexibilität. Der E-2008 lohnt sich primär für Firmenwagenfahrer (0,25%-Regel) oder bei hohen staatlichen Prämien.
Zukünftiger Ausblick: Was kommt nach der CMP-Plattform?
Der 2008 basiert auf der CMP-Plattform (Common Modular Platform). Diese ist zwar flexibel (Verbrenner & Elektro), aber eben auch ein Kompromiss. Die Zukunft bei Stellantis liegt in den reinen E-Plattformen (STLA). Der Nachfolger des 2008 (vermutlich ab 2027/28) wird auf der STLA Small Plattform stehen, die 800V-Technik (möglicherweise) und effizientere E-Antriebe ermöglichen wird. Das aktuelle Facelift ist also das letzte große Update für diese Generation – eine sehr ausgereifte, aber eben nicht mehr die allerneueste technische Basis.
Merkmal | Peugeot E-2008 (156 PS) | Jeep Avenger Elektro | Renault Captur E-Tech Full Hybrid 145 | Ford Puma 1.0 MHEV (155 PS) |
Konzept | B-SUV, Elektro (FWD) | B-SUV, Elektro (FWD) | B-SUV, Vollhybrid | B-SUV, Mild-Hybrid |
Leistung (ca.) | 156 PS | 156 PS | 143 PS (System) | 155 PS (System) |
Akku (Netto) | ca. 51 kWh | ca. 51 kWh | 1,2 kWh (FHEV) | (MHEV) |
Max. Reichw. (WLTP) | ca. 406 km | ca. 400 km | – (Verbrauch ca. 5 L) | – (Verbrauch ca. 6 L) |
Max. Ladeleist. (DC) | 100 kW | 100 kW | Nein | Nein |
Innenraum-Anmutung | Sehr gut | Gut (Plastik) | Gut | Mäßig (Plastik, Facelift) |
Preis (Basis, ca.) | ab 42.000 € (?) | ab 37.000 € | ab 33.000 € | ab 33.000 € |
Fazit: Das Facelift des Peugeot 2008 (2025) ist ein voller Erfolg. Er sieht schärfer aus denn je, das Cockpit bleibt Benchmark in der Klasse, und die Antriebspalette ist jetzt noch attraktiver. Der neue Hybrid 136 könnte der heimliche Star und die vernünftigste Wahl für die meisten werden, da er das alte Zahnriemen-Problem löst und sehr effizient ist. Der E-2008 ist mit dem neuen 156-PS-Antrieb und der größeren Batterie endlich reichweitentechnisch konkurrenzfähig, leidet aber weiterhin unter der nur mäßigen Ladeleistung (und dem langsamen AC-Lader in der Basis). Wer ein stylisches, komfortables und hochwertig anmutendes B-SUV sucht, kommt am 2008 kaum vorbei. Er bleibt einer der stärksten Spieler im Segment.





















