Renault Koleos (2026): Der ungeliebte Riese verabschiedet sich als Preis-Leistungs-König

Es ist ein stiller Tod. Während Renault das Feuerwerk für den neuen Rafale und den Espace zündet, wird der Renault Koleos klammheimlich durch die Hintertür geschoben. Die Produktion für Europa ist beendet. In Korea feiert man gerade den “Grand Koleos” (ein schickes Auto auf Volvo-Geely-Basis), aber wir in Deutschland gehen leer aus. Wir bekommen stattdessen den Espace VI – einen gestreckten Austral mit 1.2-Liter-Dreizylinder-Hybrid. Für Tech-Fans ist das ein Fortschritt. Für Traditionalisten ist es eine Katastrophe. Denn der “alte” Koleos hatte etwas, das dem neuen Espace fehlt: Einen echten, mechanischen Allradantrieb (von Nissan), Vierzylinder-Motoren mit Hubraum und eine Anhängelast von 2 Tonnen. Jetzt, Ende 2025, stehen die letzten Neuwagen auf den Höfen der Händler. Und die Preise sind im freien Fall. Ich habe mir den “Dino” noch einmal angesehen. Ist das der Smart-Buy des Jahres oder veralteter Schrott?

Der Espace-Schock: Warum der Nachfolger nicht jeden glücklich macht

Der neue Renault Espace (Nachfolger des Koleos) ist ein 1.2-Liter-Vollhybrid mit 200 PS und Frontantrieb (oder Allradlenkung, aber keinem echten Allradantrieb). Er ist modern, sparsam und digital.

Aber: Versuchen Sie mal, mit dem Espace einen 2-Tonnen-Pferdeanhänger aus einer nassen Wiese zu ziehen. Viel Glück. Der alte Koleos, besonders als dCi 185 4WD (Diesel) oder TCe 160 (Benziner), war ein Arbeitstier. Er basierte auf dem Nissan X-Trail. Er hatte eine sperrbare Lamellenkupplung. Er war ein SUV, kein höhergelegter Van. Wer echte SUV-Qualitäten braucht (Traktion, Anhängelast, Robustheit), wird mit dem neuen Espace nicht glücklich. Der Koleos ist das letzte “alteisen”-SUV von Renault. Und das ist 2026 ein Kompliment.

Ausstattung: “Initiale Paris” zum Duster-Preis?

Der Koleos war immer das Flaggschiff. Die Top-Version “Initiale Paris” bot Nappaleder (mit Farbverlauf!), Sitzbelüftung, Bose-Sound und Akustikglas.

Schauen wir auf den Markt Ende 2025: Ein neuer Espace Iconic kostet über 45.000 Euro. Einen neuen (Lagerwagen) Koleos Initiale Paris bekommen Sie jetzt oft für unter 35.000 Euro. Ein “Intens” oder “Techno” Modell gibt es teilweise schon für 28.000 Euro. Das ist Dacia-Duster-Niveau. Für dieses Geld bekommen Sie ein Auto, das sich nach Oberklasse anfühlt. Die Sitze sind Sessel, der Platz im Fond ist gigantisch (Knie-Freiheit wie im 7er BMW), und der Kofferraum ist riesig. Ja, das Infotainment (R-Link 2) ist veraltet. Es hat kein Google Built-in. Aber es hat Apple CarPlay (Kabel). Und mal ehrlich: Für 15.000 Euro Ersparnis kann ich auch ein Kabel einstecken.

Der “Grand Koleos”: Das verbotene Früchtchen

In Korea verkauft Renault jetzt den “Grand Koleos”. Er basiert auf der CMA-Plattform (wie der Volvo XC40) und sieht fantastisch aus.

Warum kriegen wir den nicht? Weil Renault in Europa voll auf die eigene “E-Tech”-Strategie setzt (Austral, Espace, Rafale). Ein Import des koreanischen Modells lohnt sich nicht, da Garantie und Ersatzteile ein Albtraum wären. Träumen Sie nicht vom Koreaner. Seien Sie realistisch und greifen Sie zum europäischen Lagerwagen.

Alt gegen Neu (Der Generationen-Konflikt)

Fazit: Der letzte Riese für Sparfüchse

Der Renault Koleos (Lagerwagen 2026) ist kein Auto für Tech-Nerds. Sein Bildschirm ist hochkant und langsam. Seine Assistenzsysteme sind okay, aber nicht brillant. Aber er ist ein Auto für Wohnwagen-Zieher, Vielfahrer und Komfort-Liebhaber. Er bietet einen Fahrkomfort und ein Platzangebot, das Sie heute neu unter 40.000 Euro nicht mehr finden. Wenn Sie über das alte Navi hinwegsehen können: Kaufen Sie ihn. Es ist der günstigste Weg, Nappaleder und Sitzbelüftung zu fahren. Wenn der letzte Koleos verkauft ist, wird diese Lücke im Renault-Portfolio für immer klaffen.

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