Der VW Crafter gehört seit Jahren zu den festen Größen im Segment der großen Transporter. Doch während die Konkurrenz, allen voran der Mercedes Sprinter, technologisch immer weiter aufrüstete, wirkte das Crafter-Cockpit zuletzt etwas angestaubt. Für das Modelljahr 2025 beendet Volkswagen Nutzfahrzeuge diesen Zustand mit einem radikalen Schritt: Der Crafter erhält ein komplett neues, volldigitales Cockpit, das sich stark am ID. Buzz orientiert. Reicht dieser technologische Quantensprung aus, um den ewigen Rivalen aus Stuttgart zu überholen?
Das Wichtigste in Kürze
Merkmal | Daten (VW Crafter 2025) |
Status in DE | Aktuelles Modell, Facelift neu für 2025 |
Motor (Auswahl) | 2,0-Liter-Turbodiesel (TDI) |
Leistungsspektrum | 103 kW (140 PS) bis 130 kW (177 PS) |
Besonderheit | Neues digitales Cockpit mit bis zu 12,9-Zoll-Display |
Sicherheitsbewertung | Gold-Medaille (Euro NCAP, kommerzielle Fahrzeuge) |
Konkurrenten | Mercedes-Benz Sprinter, Ford Transit |
Preis (Basis) | ab ca. 45.000 € (netto) |
Die Revolution im Cockpit: Das neue digitale Arbeitsumfeld
Das Außendesign: Dezente Evolution
Äußerlich bleibt der Crafter weitgehend unverändert. Kenner werden ihn an dezent modifizierten Details an Front und Heck erkennen, aber die bewährte und praktische Karosserieform bleibt erhalten.
Der Innenraum: Digital Cockpit und der große Touchscreen
Die eigentliche Revolution findet im Inneren statt. Das alte, analoge Cockpit weicht einer komplett neuen digitalen Landschaft. Serienmäßig ist nun ein 10,3-Zoll-Infotainment-Display und das “Digital Cockpit”. Optional wächst der zentrale Touchscreen auf beeindruckende 12,9 Zoll an und nutzt die neueste MIB-Softwaregeneration des VW-Konzerns. Wie der ADAC in Tests ähnlicher Systeme im ID. Buzz anmerkt, ist die Darstellung brillant, die Bedienung über die berührungsempfindlichen “Slider” für Temperatur und Lautstärke erfordert jedoch eine gewisse Eingewöhnung. Neu sind auch der elektronische Handbremshebel und der Automatik-Wählhebel an der Lenksäule, was mehr Platz in der Mittelkonsole schafft.
Antriebe und Fahrwerk: Bewährtes optimiert
Die überarbeiteten 2.0-TDI-Motoren
Unter der Haube arbeiten weiterhin die bewährten und robusten 2,0-Liter-Vierzylinder-Dieselmotoren. Die Leistungsstufen reichen von 140 PS über 163 PS bis hin zur Top-Version mit 177 PS. Gekoppelt sind sie an ein manuelles 6-Gang-Getriebe oder eine neue, effizientere 8-Stufen-Wandlerautomatik, die die alte 8-Stufen-Automatik ersetzt. Front-, Heck- und Allradantrieb (4MOTION) sind weiterhin verfügbar.
Der e-Crafter: Noch ohne Update
Der vollelektrische e-Crafter, dessen Reichweite und Ladeleistung nicht mehr konkurrenzfähig sind, wird vorerst ohne das technische Update des Innenraums weitergebaut. Ein komplett neuer e-Crafter auf einer modernen Plattform wird erst in einigen Jahren erwartet.
Preise und Versionen (2025)
Was kostet der neue VW Crafter in Deutschland?
Trotz der massiven technologischen Aufwertung sollen die Preise für den neuen Crafter nur moderat steigen. Die Nettopreise für den Kastenwagen dürften bei rund 45.000 € für die Basisversion beginnen und je nach Aufbau, Motorisierung und Ausstattung deutlich ansteigen.
Sicherheit im Check: Die Euro NCAP-Bewertung für Nutzfahrzeuge
Wie schneidet der Crafter bei den Assistenzsystemen ab?
Der Crafter profitiert von der neuen Elektronik-Plattform und bietet nun eine deutlich erweiterte Palette an Assistenzsystemen. Serienmäßig sind nun ein Notbremsassistent mit Radfahrer- und Fußgängererkennung, ein Spurhalteassistent und eine Verkehrszeichenerkennung. Im speziellen Euro NCAP-Test für Nutzfahrzeuge, der hauptsächlich die Assistenzsysteme bewertet, erhielt der Crafter bereits in der Vergangenheit die Gold-Medaille, ein Ergebnis, das sich mit den neuen Systemen weiter festigen dürfte.
Zuverlässigkeit und Garantie
Was sagen der TÜV-Report und der ADAC zur Zuverlässigkeit?
Der VW Crafter gilt als sehr zuverlässiges und langlebiges Nutzfahrzeug. Im TÜV-Report für Nutzfahrzeuge schneidet er regelmäßig mit einer unterdurchschnittlichen Mängelquote ab und gehört zu den besten seiner Klasse. Auch in der ADAC Pannenstatistik ist er ein unauffälliger Vertreter.
Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich
VW Crafter vs. Mercedes-Benz Sprinter: Das Duell der deutschen Giganten
Der Mercedes Sprinter war lange Zeit der technologische Vorreiter mit seinem MBUX-System. Mit dem neuen digitalen Cockpit zieht der Crafter nun nicht nur gleich, sondern in puncto Displaygröße sogar vorbei. Der Crafter punktet oft mit einem als Pkw-ähnlicher empfundenen Fahrverhalten, während der Sprinter bei der Antriebsvielfalt (z.B. stärkere Motoren) leichte Vorteile hat.
VW Crafter vs. Ford Transit: Kampf um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Ford Transit ist oft die preislich attraktivste Alternative und überzeugt mit guten Fahreigenschaften. Der VW Crafter bietet jedoch das modernere Cockpit, ein höheres wahrgenommenes Qualitätsniveau und oft einen besseren Wiederverkaufswert.
Logische Brücken: Der Crafter im VW-Universum
Für wen ist der Crafter die bessere Wahl als ein T6.1 oder der neue T7?
Der Crafter ist ein reines Nutzfahrzeug für schwere Lasten und großes Volumen. Der T6.1 ist der kompaktere und wendigere Allrounder, während der neue T7 (Multivan) ein reiner Pkw-Van für den Personentransport ist. Für Handwerker und Logistiker, die maximale Ladekapazität benötigen, ist der Crafter die einzig richtige Wahl.
Fazit: Ein riesiger Schritt nach vorn
Das Facelift für den VW Crafter (2025) ist ein voller Erfolg. Die Modernisierung des Cockpits war der entscheidende Schritt, um das Fahrzeug wieder an die Spitze seiner Klasse zu bringen.
Vor- und Nachteile
Vorteile (Pros) | Nachteile (Cons) |
✅ Hochmodernes digitales Cockpit mit riesigem Display | ❌ Bedienung der Slider für Klima/Lautstärke gewöhnungsbedürftig |
✅ Sehr hohe Zuverlässigkeit (laut TÜV & ADAC) | ❌ e-Crafter ist technologisch veraltet |
✅ Ausgewogenes und sicheres Fahrverhalten | ❌ Hoher Grundpreis im Vergleich zu einigen Konkurrenten |
✅ Hohe Sicherheit mit Gold-Medaille im Euro NCAP | ❌ Dieselmotoren sind robust, aber nicht die stärksten im Segment |
✅ Große Vielfalt an Karosserie- und Antriebsvarianten | ❌ Noch keine Details zu einem modernen Nachfolger des e-Crafter |
Urteil des Redakteurs
Der VW Crafter war schon immer ein exzellenter Transporter, aber sein Innenraum war in die Jahre gekommen. Mit der radikalen Modernisierung des Cockpits hat VW genau die richtige Schwachstelle behoben. Er ist nun nicht nur praktisch, zuverlässig und komfortabel, sondern auch technologisch auf dem allerneuesten Stand. Damit ist er perfekt für eine neue Generation von Handwerkern und Logistikern gerüstet, die ein modernes, digitales Arbeitsumfeld schätzen. Der Crafter (2025) ist damit wieder auf Augenhöhe mit dem Mercedes Sprinter und eine klare Empfehlung in der Klasse der großen Transporter.
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