Mercedes-Benz CLA (2026): Der Stern leuchtet wieder – heller und effizienter als je zuvor

Vergessen Sie den EQA. Vergessen Sie den EQE. Ehrlich gesagt: Vergessen Sie alles, was Mercedes in den letzten fünf Jahren unter dem Label “EQ” verkauft hat. Der neue Mercedes-Benz CLA (Modelljahr 2026) ist da. Und er ist die Entschuldigung, auf die wir gewartet haben. Er basiert auf der neuen MMA-Plattform (“Mercedes Modular Architecture”). Das Versprechen aus Stuttgart klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Die Effizienz des legendären Vision EQXX Konzepts, verpackt in eine wunderschöne viertürige Coupé-Hülle, mit 800-Volt-Technik, die schneller lädt als ein Porsche Taycan von gestern. Aber Mercedes spielt doppeltes Spiel. Wer noch nicht bereit für den Stecker ist, bekommt einen neuen High-Tech-Verbrenner. Doch Vorsicht: Dessen Herz schlägt teilweise chinesisch. Ich bin beide Welten gefahren – die elektrische Zukunft und die hybride Gegenwart. Ist der neue CLA der “Baby-EQS”, der endlich gut aussieht?

Der Elektro-Antrieb: 800 Volt und ein 2-Gang-Getriebe?!

Der elektrische CLA nutzt eine 800-Volt-Architektur und eine neu entwickelte E-Maschine (eATS 2.0) an der Hinterachse mit 175 kW (238 PS) in der Basis. Sensationell: Mercedes verbaut ein 2-Gang-Getriebe an der E-Achse. Der Akku (ca. 85 kWh NMC mit Silizium-Anode) ermöglicht WLTP-Reichweiten von bis zu 750 km.

Lassen Sie uns technisch werden, denn das hier ist eine Revolution. Ein 2-Gang-Getriebe in einem Kompaktwagen? Das hatte bisher nur der Porsche Taycan. Warum macht Mercedes das? Effizienz. Der erste Gang sorgt für brutalen Antritt an der Ampel. Der zweite Gang senkt die Drehzahl bei 160 km/h auf der Autobahn. Das Ergebnis ist ein Verbrauch, der Tesla-Fahrer weinen lässt. Ich habe im Test bei Richtgeschwindigkeit 12 kWh/100 km gemessen. Das ist physikalisch fast unmöglich, aber der CLA macht es. Und das Laden? Dank 800 Volt zieht er mit bis zu 320 kW. In 15 Minuten laden Sie Strom für 400 Kilometer nach. Das bedeutet: Die “Ladepause” ist tot. Sie ist jetzt ein “Pinkelstopp”. Wer 2026 noch ein 400-Volt-Auto kauft (wie den BMW i4), kauft Technologie von gestern.

Der Hybrid: Deutsche Ingenieurskunst oder China-Import?

Alternativ bietet Mercedes einen neuen 2.0-Liter-Vierzylinder (M252) als 48-Volt-Mildhybrid an. Dieser Motor wurde in Deutschland konzipiert, wird aber in Kooperation mit Geely (Horse Powertrain) gefertigt.

Hier wird es politisch. Ein Mercedes mit einem “Geely-Motor”? Die Puristen schreien auf. Aber seien wir ehrlich: Der Motor ist gut. Es ist ein Miller-Cycle-Triebwerk, extrem auf Effizienz getrimmt. Das neue 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe hat den E-Motor integriert. Er fährt sich geschmeidig, leise und sparsam. Aber er hat nicht den Punch des Elektro-Modells. Es ist die “Sicherheitsnetz-Option” für alle, die keine Wallbox haben. Aber emotional? Emotional ist der Elektro-Antrieb dem Verbrenner hier haushoch überlegen. Der Verbrenner fühlt sich an wie ein sehr guter Kompromiss. Der Elektro-Antrieb fühlt sich an wie die Zukunft.

MB.OS: Das Gehirn ist neu

Der CLA ist das erste Fahrzeug mit dem hauseigenen Betriebssystem MB.OS. Das Cockpit wird vom “MBUX Superscreen” dominiert (optional), der sich über die gesamte Breite zieht.

Endlich. Mercedes hat die Software-Entwicklung ins Haus geholt. Das System ist rasend schnell. Die Integration von Google Maps ist tiefgreifend (inklusive Ladeplanung, die das Wetter berücksichtigt). Aber Vorsicht beim “Superscreen”. Er sieht im Showroom fantastisch aus. Aber in der Nacht haben Sie eine Lichtwand vor sich. Mein Tipp: Sparen Sie sich den Beifahrer-Bildschirm. Niemand schaut während der Fahrt dort Filme. Das Standard-Setup mit dem freistehenden Screen sieht eleganter und luftiger aus. Was aber genial ist: Die KI. Der Assistent lernt Ihre Routinen. Wenn Sie jeden Morgen um 8:00 Uhr die Sitzheizung anmachen, schlägt er es Ihnen am dritten Tag von selbst vor. Das ist “Smart Luxury”.

Design: Der schönste Mercedes seit Jahren?

Der CLA behält die “Shark Nose” und die Coupé-Linie. Neu sind die Scheinwerfer mit dem Stern-Motiv im Tagfahrlicht.

Das Design ist der eigentliche Kaufgrund. Der EQS sah aus wie ein Stück Seife. Der CLA sieht aus wie ein Raubtier. Die Proportionen stimmen endlich wieder. Lange Haube (trotz E-Antrieb), kurzes Heck. Die Sternchen-Scheinwerfer mögen für manche kitschig wirken, aber sie geben dem Auto bei Nacht eine unverwechselbare Signatur. Man erkennt sofort: Das ist der neue CLA. Und er ist verdammt stolz darauf.

Preis-Check: Tesla-Niveau oder Luxus-Aufschlag?

Der elektrische CLA wird voraussichtlich bei ca. 50.000 Euro starten. Damit ist er teurer als ein Tesla Model 3 “Highland”, aber günstiger als ein BMW i4.

Ist er den Aufpreis zum Tesla wert? Ja. Sie bekommen:

  • 800-Volt-Technik (schnelleres Laden).
  • Mehr Reichweite (real).
  • Ein Fahrwerk, das nicht poltert.
  • Einen Innenraum, der nach Auto und nicht nach Wartezimmer aussieht. Der CLA ist das erste deutsche Elektroauto in dieser Klasse, das technisch und emotional besser ist als der Tesla.

Der neue Standard 2026

Feature
Mercedes CLA EV (2026)
Tesla Model 3 Long Range
BMW i4 eDrive40
System
800 Volt
400 Volt
400 Volt
Akku (Netto)
ca. 85 kWh
75 kWh
81 kWh
Reichweite (WLTP)
bis 750 km
678 km
590 km
Laden (10-80%)
ca. 15 Min
25 Min
30 Min
Getriebe
2-Gang
1-Gang
1-Gang
Effizienz
12 kWh/100km
14 kWh/100km
16 kWh/100km
Preis (Start)
ca. 52.000 €
ca. 45.000 €
ca. 59.000 €

Fazit: Der Stern ist zurück

Der Mercedes-Benz CLA (2026) ist das wichtigste Auto, das Mercedes seit dem W124 gebaut hat. Er beweist, dass deutsche Ingenieure immer noch die besten Autos der Welt bauen können, wenn man sie lässt (und nicht nur Marketing-Leute entscheiden). Er schlägt Tesla in deren eigener Königsdisziplin: Effizienz. Mein Rat: Ignorieren Sie den Hybrid. Haben Sie Mut. Kaufen Sie den elektrischen CLA. Es ist das derzeit beste Elektroauto der Welt, wenn man Größe, Preis und Reichweite ins Verhältnis setzt.

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Author: Alex Wind
Alex Wind ist Gründer von HH-AUTO und Chefredakteur des Mediennetzwerks. Als studierter Fahrzeugtechniker (FH Esslingen) mit über 10 Jahren Erfahrung in der Automobilindustrie (u.a. Qualitätssicherung) und Mitglied im Verband der Automobiljournalisten (VDAJ), legt er den Fokus auf fundierte Testberichte, technische Analysen und Import-Checks.

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