Es tat mir als Subaru-Fan in der Seele weh. Als der Solterra startete, war er ein Desaster. Er lud so langsam, dass man währenddessen einen Roman schreiben konnte, und die Reichweite schmolz im Winter schneller als Schnee in der Sahara. Doch Subaru ist eine Marke für Menschen, die nicht aufgeben. Für Förster, Tierärzte und Bergbewohner. Und genau für die gibt es jetzt den Solterra des Modelljahres 2026. Toyota und Subaru haben tief in die Technik eingegriffen. Ein neues Thermomanagement (Wasser-Wärmetauscher) soll das “Coldgate” beenden. Und im Innenraum wartet jetzt optional das “Steer-by-Wire”-Lenkrad, das aussieht wie aus einem Kampfjet. Ich bin mit dem aktualisierten Stromer in den Wald gefahren – dahin, wo kein Tesla Model Y sich je hintraut.
Das Lade-Update: Hat das Warten ein Ende?
Das Modelljahr 2026 verfügt über ein komplett überarbeitetes Batterie-Thermomanagement. Die Ladeleistung von 150 kW (Peak) wird nun deutlich schneller erreicht und länger gehalten, besonders bei niedrigen Temperaturen. Die Zeit für 10-80% sinkt unter idealen Bedingungen auf ca. 28 Minuten.
Lassen wir die Kirche im Dorf: 28 Minuten sind Ende 2025 kein Rekord. Ein Hyundai Ioniq 5 macht das in 18 Minuten. ABER: Der Solterra lädt jetzt zuverlässig. Ich habe es bei 4 Grad Außentemperatur getestet. Wo das alte Modell mit peinlichen 40 kW herumdümpelte, zieht der Neue sofort auf über 100 kW hoch. Das macht den Wagen endlich alltagstauglich. Sie müssen keine Angst mehr haben, auf der Langstrecke zu verhungern. Er ist immer noch kein Autobahn-Jäger, aber er ist kein Hindernis mehr. Für die Zielgruppe (die eher regional fährt) reicht das vollkommen aus.
X-MODE & Offroad: Wo der Subaru alle schlägt
Der Solterra bietet 210 mm Bodenfreiheit und den permanenten Allradantrieb mit “X-MODE” (inklusive Grip Control). Die Wattiefe beträgt 500 mm.
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Stellen Sie einen VW ID.4 GTX auf eine nasse Wiese. Er wird wühlen und steckenbleiben. Der Solterra lacht darüber. Das Allradsystem ist brillant kalibriert. Es regelt die Kraft so fein zwischen den Rädern, dass man selbst auf schlammigen Steigungen anfahren kann, ohne zu rutschen. Die “Grip Control” (ein Offroad-Tempomat) funktioniert gespenstisch gut: Fuß vom Gas, Fuß von der Bremse, das Auto klettert einfach. Das ist der Moment, in dem man vergisst, dass es eigentlich ein Toyota ist. Hier spürt man die Subaru-DNA. Es ist das einzige Elektro-SUV in dieser Klasse, mit dem ich mich trauen würde, einen Pferdeanhänger aus einer matschigen Koppel zu ziehen.
Das Yoke-Lenkrad: Spielerei oder genial?
Neu für 2026 ist die breitere Verfügbarkeit des “One-Motion-Grip” (Steer-by-Wire). Es gibt keine mechanische Verbindung mehr zwischen Lenkrad und Rädern. Das Lenkrad ist oben abgeflacht (Yoke-Style).
Als ich das erste Mal einstieg, dachte ich: “Oh Gott, Knight Rider lässt grüßen.” Aber nach zehn Minuten im Gelände habe ich es geliebt. Warum? Weil Sie nie übergreifen müssen. Der Lenkwinkel variiert je nach Geschwindigkeit. Beim Einparken oder Wenden reicht eine halbe Drehung für den vollen Einschlag. Kein Kurbeln mehr. Und auf der Autobahn ist es ruhig und stabil. Der eigentliche Vorteil ist aber die Sicht: Da der Lenkradkranz oben fehlt, haben Sie endlich freien Blick auf das digitale Instrumenten-Display, das beim Solterra sehr weit oben sitzt (und früher vom runden Lenkrad verdeckt wurde). Es ist gewöhnungsbedürftig, aber ergonomisch ein Gewinn.
Innenraum: Robust statt Premium
Das Cockpit ist geprägt von einer Stoff-Bespannung auf dem Armaturenbrett und einer wuchtigen Mittelkonsole. Die Materialien sind pflegeleicht, aber haptisch eher rustikal.
Wenn Sie aus einem Audi Q4 e-tron kommen, werden Sie den Kopf schütteln. “So viel Hartplastik bei einem Auto für 50.000 Euro?” Ja. Aber das ist Absicht. Ein Subaru muss es aushalten, wenn ein nasser Hund im Kofferraum sitzt oder man mit dreckigen Stiefeln einsteigt. Die Materialien sind abwaschbar und kratzfest. Das Infotainment (12,3 Zoll) ist solide, reagiert schnell, wirkt aber grafisch etwas altbacken im Vergleich zu den neuen Systemen von Kia oder Renault. Aber: Es gibt echte Tasten für die Klimaanlage und die Sitzheizung. Danke, Subaru!
Preis & Garantie: Die “Safe Bet” Strategie
Subaru gewährt 8 Jahre Garantie auf die Batterie (bis 160.000 km) und oft 5 Jahre auf das Fahrzeug. Die Preise wurden zum Modelljahr 2026 leicht nach unten korrigiert, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Der Solterra ist kein Schnäppchen. Aber er ist wertstabil. Warum? Wegen der Subaru-Community. Gebrauchte Subarus sind Goldstaub. Wer einen fährt, gibt ihn selten her. Mit der langen Garantie kauft man hier Sorgenfreiheit. Wenn Sie vorhaben, das Auto 10 Jahre zu fahren (und nicht nur 3 Jahre zu leasen), ist der Solterra eine der sichersten Aktien im E-Auto-Markt. Die Technik ist konservativ, aber langlebig.
Der Offroad-Check
Feature | Subaru Solterra (2026) | VW ID.4 GTX 4MOTION | Tesla Model Y Long Range |
Bodenfreiheit | 210 mm | 170 mm | 167 mm |
Allradsystem | X-MODE (Profi) | Traktions-Modus (Basis) | Offroad-Assist (Software) |
Wattiefe | 500 mm | Nicht angegeben | Nicht empfohlen |
Laden (10-80%) | 28 Min | 26 Min | 20 Min |
Reichweite (Real) | ca. 360 km | ca. 400 km | ca. 450 km |
Charakter | Arbeitstier | Lifestyle-SUV | Computer |
Fazit: Das Nischen-Genie
Der Subaru Solterra (2026) ist kein Auto für jedermann. Wenn Sie in der Stadt wohnen und nur Autobahn fahren: Kaufen Sie einen Tesla. Aber wenn Sie Jäger sind, am Alpenrand wohnen oder einfach ein Auto brauchen, das Sie auch bei “Weltuntergangswetter” sicher nach Hause bringt: Kaufen Sie den Subaru. Das Update 2026 hat seine größte Schwäche (das Laden) behoben. Jetzt ist er gut genug für den Alltag und immer noch besser im Gelände als alles andere mit Stecker. Er ist kein iPad auf Rädern, er ist ein Werkzeug. Und gute Werkzeuge sind ihr Geld wert.























