Acht Jahre sind im Leben eines Autos eine Ewigkeit. Normalerweise wäre es Zeit für den Ruhestand. Doch Kia entscheidet sich beim Stonic für einen anderen, mutigeren Weg: Statt eines Nachfolgers bekommt der B-SUV für 2026 ein zweites, außergewöhnlich tiefgreifendes Facelift. Und das ist mehr als nur Kosmetik. Mit einem radikal neuen Design und einem Cockpit aus der Oberklasse greift der aufgefrischte Stonic die etablierte Konkurrenz frontal an. Wir analysieren im ersten Test, ob die neue Technik die bewährte Basis veredelt oder nur übertüncht.
Was ist neu am Design des Kia Stonic 2026?
Das Facelift überführt den Stonic in Kias aktuelle Design-Philosophie “Opposites United” (Vereinte Gegensätze). Die Frontpartie ist komplett neu und wird von vertikal orientierten Scheinwerfern mit der “Star Map”-LED-Lichtsignatur dominiert – ein Look, den wir von größeren Modellen wie dem EV9 oder Sportage kennen. Auch das Heck wurde mit neuen Leuchten und einem markanteren Stoßfänger modernisiert.
Trotz der optischen Revolution bleiben die Abmessungen mit einer Länge von 4,16 Metern nahezu unverändert kompakt. Man kann sich das Update wie einen maßgeschneiderten Anzug für einen bewährten Athleten vorstellen: Der Körperbau bleibt derselbe, aber der Auftritt ist ungleich moderner und selbstbewusster.
Wie revolutionär ist der neue Innenraum?
Hier findet die eigentliche Revolution statt. Das bisher eher funktionale und etwas triste Cockpit des Stonic wird komplett ersetzt und auf das Niveau der neuesten Kia-Generation gehoben. Das Highlight ist die neue, gewölbte Panoramaleinwand, die zwei 12,3-Zoll-Displays für die digitalen Instrumente und das Infotainment nahtlos miteinander verbindet.
Auch das Lenkrad, die Lüftungsdüsen und die Mittelkonsole wurden neu gestaltet. Die Bedienung der Klimaanlage erfolgt nun über eine separate Touch-Leiste – ein Kompromiss zwischen volldigitalen Menüs und physischen Tasten. Wer sich in das neue Cockpit setzt, erlebt den größten Sprung in der Geschichte des Modells. Die Materialqualität wurde ebenfalls verbessert und hebt den Stonic auf ein neues Niveau in seiner Klasse.
Welche neuen Technologien halten Einzug?
Mit dem neuen Infotainmentsystem kommen auch Technologien, die bisher höheren Fahrzeugklassen vorbehalten waren. Eine der wichtigsten Neuerungen ist der “Highway Driving Assist” (HDA). Dieses System kombiniert den adaptiven Tempomaten mit dem aktiven Spurhalteassistenten und ermöglicht so teilautomatisiertes Fahren auf der Autobahn.
Zusätzlich wird der Stonic mit dem “Digital Key” ausgestattet, der es erlaubt, das Fahrzeug per Smartphone zu ent- und verriegeln sowie zu starten. Das ist ein Komfort-Feature, das in diesem preissensiblen Segment noch eine Seltenheit ist und den technologischen Anspruch des neuen Stonic unterstreicht.
Tipp von Alex Wind: Achten Sie bei der Konfiguration auf das HDA-System. Es ist nicht nur ein Komfortgewinn auf langen Strecken, sondern auch ein aktiver Sicherheitsfaktor. Das System agiert unaufgeregt und präzise und macht den Stonic zu einem spürbar souveräneren Autobahn-Begleiter, was eine der Schwächen des Vorgängers ausgleicht.
Technische Daten (Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 DCT GT Line, 2026)
Merkmal | Daten (erwartet) |
Motor | 1,0-Liter-3-Zylinder-Turbobenziner |
System | 48V Mild-Hybrid |
Leistung | 88 kW / 120 PS |
Drehmoment | 200 Nm |
Getriebe | 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) |
Antrieb | Vorderradantrieb |
0-100 km/h | ca. 10,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 185 km/h |
Verbrauch (WLTP) | ca. 5,5 l/100 km |
Kofferraumvolumen | 352 – 1.155 Liter |
Grundpreis (DE) | ca. 31.500 € (geschätzt) |
Ist die bewährte Technik der größte Kompromiss?
Hier zeigt sich die Spreizung des Konzepts. Während das digitale Erlebnis im Innenraum zur Klassenspitze aufschließt, bleibt die mechanische Basis – Plattform, Fahrwerk und Motoren – weitgehend unangetastet. Das ist kein Nachteil per se, denn der Stonic fährt sich nach wie vor agil und sicher.
Der Ingenieurskompromiss ist jedoch offensichtlich: Wer sich für das klassenbeste digitale Cockpit entscheidet, muss akzeptieren, dass die zugrunde liegende Plattform in Bezug auf das Raumangebot (vor allem im Fond) und den Federungskomfort nicht mehr die neueste ist. Konkurrenten wie der VW T-Cross oder Skoda Kamiq bieten hier weiterhin mehr Platz und ein sanfteres Abrollverhalten. Kia hat bewusst entschieden, das Budget in sicht- und erlebbare Technologie zu investieren, anstatt eine teure neue Plattform zu entwickeln.
Vergleichstabelle der direkten Konkurrenten (Stand 2026)
Modell | Kia Stonic (Facelift) | Ford Puma (Facelift) | VW T-Cross |
Konzept | Hightech-Upgrade | Fahrspaß-Fokus | Raumwunder |
Cockpit | 2x 12,3 Zoll | 12,0 + 8,0 Zoll | Digital, aber kleiner |
Stärken | Interieur, Garantie, Design | Handling, Kofferraum | Platz im Fond, Variabilität |
Schwächen | Platz im Fond, alte Basis | Teurer, Infotainment | Konservatives Design |
Preis (geschätzt) | ab ca. 31.500 € | ab ca. 32.000 € | ab ca. 31.000 € |
Fazit: Für wen lohnt sich das Upgrade?
Das zweite große Facelift macht den Kia Stonic zu einem der spannendsten Angebote im B-SUV-Segment. Er ist der perfekte Beweis, dass eine bewährte und solide Basis durch gezielte, radikale Modernisierung wieder an die Spitze aufschließen kann.
Er ist die ideale Wahl für Käufer, für die das digitale Erlebnis im Auto – große Displays, moderne Assistenten, Konnektivität – höchste Priorität hat, die aber nicht bereit sind, die Premium-Preise der deutschen Konkurrenz zu zahlen. Während er beim Platzangebot und Komfort weiterhin Kompromisse erfordert, setzt er beim Thema “gefühlte Modernität” im Innenraum den neuen Maßstab in seiner Klasse. Gepaart mit der unschlagbaren 7-Jahres-Garantie wird der “alte” Stonic so zu einem der smartesten “jungen” Wilden auf dem Markt.
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Warum keine Parkhilfe vorn?
Im Modell davor wurde sie noch angeboten.
Hallo! Danke für Ihre Frage zu den Parksensoren vorne im neuen Kia Stonic.
Aktuell liegen uns leider noch keine genauen Informationen zu den Ausstattungsvarianten und verfügbaren Optionen für den Kia Stonic 2025 vor.
Um sicherzugehen, empfehlen wir Ihnen, sich direkt an einen Kia-Händler zu wenden. Dort erhalten Sie die aktuellsten Informationen zu den kommenden Ausstattungsvarianten und der Verfügbarkeit von Parksensoren vorne.
Sobald uns offizielle Informationen von Kia vorliegen, werden wir unseren Artikel aktualisieren.
Hallo, bietet Kia den Stonic im Jahr 2025 nicht mehr als Diesel an?
Habe irgendwie keine Modelle gefunden oder ich bin blind:)
Danke.